Auf Klassenfahrt nach Dresden

Das Dresdener Elbtal war und ist auch heute noch ein bedeutender Knotenpunkt von Kultur, Forschung und Innovation. Die Landeshauptstadt Sachsens bietet also nicht nur aufgrund ihres milden Klimas in der Niederung eine hohe Lebensqualität, sondern auch der Mix aus erlebbarer Geschichte, üppiger Natur und Wissenschaft zieht Besucher von nah und fern magisch an. „Das deutsche Florenz“, wie der deutsche Philosoph Johann Gottfried Herder die Stadt nannte, hat mit seiner über 800-jährigen Vergangenheit viele spannende Geschichten zu erzählen. Und die kann man besonders gut an den Kunstsammlungen, der Architektur und an Garten- und Landschaftsobjekten ablesen, die allerorts zu finden sind.

Unterwegs in Dresden: Die alte Stadt in neuem Glanz

Ein Rundgang durch die historische Altstadt ist ein Muss für jeden Dresden-Besucher. Denn nur hier kann man so eindrucksvoll in die Geschichte der sächsischen Landeshauptstadt eintauchen.
Zu den bekanntesten und gleichzeitig ältesten Gebäuden der Altstadt zählt das Dresdener Schloss. Von hier aus regierten die sächsischen Könige und Kurfürsten, weshalb es auch Residenzschloss genannt wird.

Die ursprüngliche Burganlage wurde seit dem 15. Jahrhundert kontinuierlich zu einem prachtvollen Herrschaftskomplex im Renaissance-Stil mit zahlreichen Prunkzimmern und Sälen umgewandelt. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde 1986 mit dem Wiederaufbau begonnen. In der Gegenwart findet man hier im Grünen Gewölbe das umfassendste Schatzkammer-Museum Europas sowie das Münzkabinett. Ein Aufstieg auf den Hausmannsturm wird mit dem einzigartigen Blick über die Altstadt belohnt. Die größte Kirche Sachsens und gleichzeitig das erste barocke Gotteshaus Dresdens lädt neben dem Schloss zu einem Besuch ein. August der Starke, eine der bekanntesten Persönlichkeiten und Herrscher der Stadt, hatte vor seiner Konvertierung zum katholischen Glauben den Bau der Hofkirche des Sächsischen Hofes in Auftrag gegeben und fand in der Gruft seine letzte Ruhestatt. In direkter Nachbarschaft zum Schloss befindet sich der Stallhof, einer der ältesten Turnierplätze der Welt. Im 16. Jahrhundert trugen Ritter an diesem Ort ihre beeindruckenden „Kampfspiele“ aus. Nur 300 m entfernt liegt wohl das bekannteste Gebetshaus des Freistaates: Die Frauenkirche. Während der heftigen Bombenangriffe im Jahr 1945 wurde auch der prächtige barocke Kuppelbau nahezu komplett zerstört. Die Überreste wurden bis zu ihrem Wiederaufbau zu einer Erinnerungsstätte. Die Rekonstruktion, die auf beeindruckende Weise durch große Spendenbereitschaft aus der ganzen Welt zwischen 1994 und 2005 realisiert werden konnte, ist heute ein Symbol für den deutschen Wiederaufbau.

Das erste Haus am Theaterplatz ist wohl die Semperoper, eines der schönsten Opernhäuser der Hochrenaissance weltweit. Schon vor dem Eintreten werden Besucher von Skulpturen der Dichter Schiller, Goethe, Shakespeare, Sophokles, Molière und Euripides begrüßt. Erst seit 1985 finden hier wieder Vorstellungen statt, nachdem auch dieses Meisterwerk der Architektur 1945 mit Bomben dem Erdboden gleichgemacht wurde. Nachdem 1869 der gerade 28-jährige Bau von Gottfried Semper durch ein Feuer vernichtet und zwischen 1871 und 1878 durch den Sohn des Baumeisters wieder aufgebaut wurde, konnte die Gestalt des aktuellen Gebäudes erst 1985 gewissermaßen im dritten Akt fertig gestellt werden.

Tipp: Wer nicht unbedingt mit seiner Gruppe eine Vorstellung in den Abendstunden besuchen möchte, kann das einzigartige Gebäude auch tagsüber im Rahmen einer Führung besser kennenlernen.

Auch dem Zwinger als Glanzstück des europäischen Spätbarocks sollte man als Gast der Stadt seine Aufwartung machen. Das Gesamtkunstwerk aus Architektur, Skulptur und Malerei, ursprünglich von Gottfried Semper als Amphitheater geplant, beherbergt heute die Gemäldegalerie der Alten Meister, die Porzellan-Sammlung sowie die Rüstkammer. Auch hier spielt August der Starke wieder eine wichtige Rolle. Erst durch ihn und seinen Sohn fand ein systematischer Ankauf von europäischen Meisterwerken der Malerei des 16., 17. und 18. Jahrhunderts statt. Der größte Coup war der Ankauf von Raffaels „Sixtinischer Madonna“, die seit über 250 Jahren Kunstliebhaber mit ihrem Anblick begeistert.

Unterwegs in Dresden: Auf zu neuen Ufern

Auf der rechten Seite der Elbe brach am 6. August 1685 im Wohnhaus eines Tischlers im Stadtteil „Altendresden“ ein Feuer aus und führte zu einem flächendeckenden Stadtbrand, der nahezu den gesamten Häuserbestand vernichtete. Der Wiederaufbau der Bürgerhäuser dauerte einige Jahrzehnte. An der Königsstraße befinden sich heute noch die meisten barocken Baudenkmäler aus dieser Zeit.
Der Goldene Reiter zeigt einen der bekanntesten Söhne der Stadt, dem sie viel zu verdanken hat: August der Starke. Unter seiner Regentschaft von 1694 bis 1704 entstanden unter anderem der Zwinger und die Frauenkirche.
Einen Steinwurf entfernt vom Reiterstandbild befindet sich das Japanische Palais, dass vom Kurfürsten für die Aufbewahrung seiner großen Porzellansammlung erworben und genutzt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude erweitert und erhielt eine besondere geschwungene Form, die ihm den exotischen Namen einbrachte. Heute befinden sich hier das Völkerkundemuseum sowie das Landesmuseum für Vorgeschichte.
In der Villa Augustin am Albertplatz bekommen kleine und große Besucher spielerisch Einblicke in das Leben und Wirken eines weiteren bekannten Dresdeners. Erich Kästner lebte in der Neustadt bis zu seinem 20. Lebensjahr. Das heutige Museumsgebäude war dem Schriftsteller gut bekannt. Denn hier lebte sein Onkel Franz, den er in der Jugend oft besuchte. Viele Orte in der Umgebung des Hauses finden sich in seiner Erzählung „Als ich ein kleiner Junge war“ wieder.

Unterwegs in Dresden: Alle Zeichen auf Grün

Mit seinen rund 62% Wald- und Grünflächen zählt Dresden zu den grünsten Städten Europas. Im Norden erstreckt sich die Dresdener Heide, das größte geschlossene Waldgebiet der Gemeinde und einstiges kurfürstliches Jagdrevier.
Wie ein blaues Band durchzieht die Elbe das Tal, an dessen Ufern sich die Elbwiesen erstrecken. Dieses Landschaftsschutzgebiet mit einer Gesamtlänge von 30km auf beiden Seiten des Flusses lädt zum Abschalten und Rasten ein. Besonders lohnt sich ein Spaziergang am beliebten Neustadtufer, von wo einem der Blick auf die Silhouette der historischen Altstadt eine beeindruckende Sicht auf die einstig mächtige Residenzstadt erlaubt. Unweit vom Zentrum der Altstadt befindet sich die grüne Lunge der Sachsenmetropole. In der großzügigen Parkanlage des Großen Gartens können Besucher das erste Bauwerk des Barock bewundern. Das königliche Palais wurde wie auch das Gebäude umgebende Gartengelände im 17. Jahrhundert vom Kurfürsten Johann Georg III. in Auftrag gegeben. Nach französischem Vorbild einer damals neuen Art des Schlossbaus diente es in den Sommermonaten den sächsischen Regenten als Festgebäude beispielsweise für ihre pompösen Hochzeitsfeierlichkeiten.
Ideal für Schulklassen: Wenn die Wege der Anlage im Sommer zu weit werden, transportieren kleine Helfer, die nach einer fundierten Ausbildung den gesamten Fahrtbetrieb selbstständig und verantwortungsvoll abwickeln, die Gäste mit der Parkeisenbahn gerne mit großem Getöse durch den Park.

Unterwegs in Dresden: Forschung und Innovation

Wissenschaftler und Erfinder fühlen sich seit je her wohl in Dresden. Die besondere Atmosphäre und das Klima der Stadt scheinen die Entwicklung von neuen Ideen zu begünstigen. Bereits 1474 wurde in der Region der Christstollen erfunden.
Doch nicht nur Genussmittel wurden und werden am High-Tech-Standort entwickelt und hergestellt. Zahlreiche Bahn brechende Produkte wie das Porzellan, die erste Lokomotive oder die Kleinbild-Spiegelreflexkamera wurden hier hervorgebracht. Aber auch vermeintlich kleine Dinge, die heute nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken wären, wurden in der Forschungsstadt zum Patent angemeldet. Hierzu zählen unter anderem die Filtertüte, das Frotteehandtuch, das Odol-Mundwasser und die Zahncreme.
Und auch in der Gegenwart ist der Erfindergeist im stärksten Forschungsstandort Ostdeutschlands lebendig. Im deutschlandweiten Vergleich führt die Region Dresden die Rangliste der Patentanmeldungen an.
Der Erfinder des Mundwassers legte 1912 den Grundstein für das heute meistbesuchte Museum Dresdens. Als „Volksbildungsstätte für Gesundheitspflege“ sollte so die ärmeren Individuen der Gesellschaft an eine gesunde Lebensführung herangeführt werden.
Seit nunmehr 100 Jahren stehen der Mensch und die Funktionsweise seines Körpers im Mittelpunkt der Ausstellungstätigkeit des Deutschen Hygiene Museums. Die kulturellen und sozialen Aspekte der menschlichen Entwicklung werden für eine ganzheitliche Wissensvermittlung ebenso anschaulich und spannend mit einbezogen.
Ideal für Schulklassen: Der Museumsdienst bietet ein umfangreiches und individuelles Angebot an Führungen und Veranstaltungen an. So haben schulische Gruppen die Möglichkeit im „Gläsernen Labor“ als außerschulischem Lernort, fächerübergreifend eigene Forschungsprojekte zu den Themengebieten Biowissenschaften und Ernährung durchzuführen. Um die breit gefächerten Bildungsangebote bereits im Unterricht vorbereiten zu können, stehen online Lehrmaterialien zum Herunterladen bereit.
Mitten in der Stadt, nicht weit vom „Gläsernen Labor“ steht die gleichnamige Manufaktur. Hier können interessierte Besucher die Fertigung des Phaeton und die einzigartige zeitgenössische Architektur dieser besonderen Betriebstätte auf Wunsch sogar bei Nacht hautnah erleben.

Unterwegs im Umland: Erlebnis Natur

Um den Trubel der Metropole hinter sich zu lassen und im Umland etwas Ruhe zu tanken, empfiehlt sich ein Ausflug in den Nationalpark Sächsische Schweiz. Der einzige Nationalpark des Landes besticht durch sein abwechslungsreiches Habitat aus Sandsteinfelsen, wild geschlungenen Bächen und weiten Wäldern. Hier überwindet der Naturschutz sogar Ländergrenzen. Denn die geschützte Region mit ihren insgesamt 710 Quadratkilometern befindet sich sowohl auf deutschem als auch auf tschechischen Boden.
Ideal für Schulklassen: Die Parkverwaltung bietet vielseitige auf jede Altersgruppe zugeschnittene Naturerfahrungsprogramme an. Nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ macht es Spaß, die Tier- und Pflanzenwelt mit allen Sinnen zu erleben und zu begreifen.

Übernachtungen

In Dresden bieten sich für Klassen vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten an. Wir von klaju suchen Ihnen gerne eine passende, auf Ihre Ansprüche und Möglichkeiten abgestimmte Unterkunft heraus. Geben Sie bei Ihrer Anfrage oder Buchung einfach an, welches Budget Ihnen zur Verfügung steht, wie wichtig Ihnen die Originalität Ihrer Unterkunft ist und ob Sie spezielle Wünsche für die Verpflegung oder Freizeitmöglichkeiten hegen.